Mäßig geschwind Das Wandern ist des Müllers Lust, Das Wandern! Das muß ein schlechter Müller sein, Dem niemals fiel das Wandern ein, Das Wandern. Vom Wasser haben wir's gelernt, Vom Wasser! Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht, Ist stets auf Wanderschaft bedacht, Das Wasser. Das sehn wir auch den Rädern ab, Den Rädern! Die gar nicht gerne stille stehn, Die sich mein Tag nicht müde gehn, Die Räder. Die Steine selbst, so schwer sie sind, Die Steine! Sie tanzen mit den muntern Reihn Und wollen gar noch schneller sein, Die Steine. O Wandern, Wandern, meine Lust, O Wandern! Herr Meister und Frau Meisterin, Laßt mich in Frieden weiter ziehn Und wandern. | Moderately fast Wandering is the miller's joy, Wandering! He must be a miserable miller, Who never likes to wander. Wandering! We've learned this from the water, From the water! It does not rest by day or night, It's always thinking of its journey, The water.
We see this also with the wheels, With the wheels! They don't like to stand still, And go all day without tiring. The wheels. The stones themselves, heavy though they are, The stones! They join in the cheerful dance, And want to go yet faster. The stones! Oh, wandering, wandering, my joy, Oh, wandering! Oh, Master and Mistress, Let me continue in peace, And wander! |
Mäßig Ich hört' ein Bächlein rauschen Wohl aus dem Felsenquell, Hinab zum Tale rauschen So frisch und wunderhell.
Ich weiß nicht, wie mir wurde, Nicht, wer den Rat mir gab, Ich mußte auch hinunter Mit meinem Wanderstab.
Hinunter und immer weiter Und immer dem Bache nach, Und immer frischer rauschte Und immer heller der Bach.
Ist das denn meine Straße? O Bächlein, sprich, wohin? Du hast mit deinem Rauschen Mir ganz berauscht den Sinn.
Was sag' ich denn vom Rauschen? Das kann kein Rauschen sein: Es singen wohl die Nixen Tief unten ihren Reihn.
Laß singen, Gesell, laß rauschen Und wandre fröhlich nach! Es gehn ja Mühlenräder In jedem klaren Bach. | Moderate I hear a brooklet rushing Right out of the rock's spring, Down there to the valley it rushes, So fresh and wondrously bright.
I know not, how I felt this, Nor did I know who gave me advice; I must go down With my wanderer's staff.
Down and always farther, And always the brook follows after; And always rushing crisply, And always bright is the brook.
Is this then my road? O, brooklet, speak! Where to? You have with your rushing Entirely intoxicated my senses.
But why do I speak of rushing? That can't really be rushing: Perhaps the water-nymphs are singing rounds down there in the deep.
Let it sing, my friend, let it rush, And wander joyously after! Mill-wheels turn In each clear brook. |
Nicht zu geschwind Eine Mühle seh' ich blinken Aus den Erlen heraus, Durch Rauschen und Singen Bricht Rädergebraus.
Ei willkommen, ei willkommen, Süßer Mühlengesang! Und das Haus, wie so traulich! Und die Fenster, wie blank! Und die Sonne, wie helle Vom Himmel sie scheint! Ei, Bächlein, liebes Bächlein, War es also gemeint? | Not too fast I see a mill gleaming Out from the alders; Through the roaring and singing Bursts the clatter of wheels. Hey, welcome, welcome! Sweet mill-song! And the house, so comfortable! And the windows, how clean! And the sun, how brightly it shines from Heaven! Hey, brooklet, dear brook, Was this, then, what you meant? |
Etwas langsam War es also gemeint, Mein rauschender Freund? Dein Singen, dein Klingen, War es also gemeint?
Zur Müllerin hin! So lautet der Sinn. Gelt, hab' ich's verstanden? Zur Müllerin hin!
Hat sie dich geschickt? Oder hast mich berückt? Das möcht ich noch wissen, Ob sie dich geschickt.
Nun wie's auch mag sein, Ich gebe mich drein: Was ich such', hab' ich funden, Wie's immer mag sein.
Nach Arbeit ich frug, Nun hab ich genug Für die Hände, fürs Herze Vollauf genug! | A little slow Was this, then, what you meant, My rushing friend? Your singing and your ringing? Was this what you meant?
"To the Millermaid!" it seems to say... Right? Have I understood? "To the Millermaid!"
Has she sent you? Or am I deluding myself? I would like to know, Whether she has sent you.
Now, however it may be, I commit myself! What I sought, I have found. However it may be.
After work I ask, Now have I enough for my hands and my heart? Completely enough! |
Ziemlich geschwind Hätt' ich tausend Arme zu rühren! Könnt' ich brausend Die Räder führen! Könnt' ich wehen Durch alle Haine! Könnt' ich drehen Alle Steine! Daß die schöne Müllerin Merkte meinen treuen Sinn!
Ach, wie ist mein Arm so schwach! Was ich hebe, was ich trage, Was ich schneide, was ich schlage, Jeder Knappe tut mir's nach. Und da sitz' ich in der großen Runde, In der stillen kühlen Feierstunde, Und der Meister spricht zu allen: Euer Werk hat mir gefallen; Und das liebe Mädchen sagt Allen eine gute Nacht. Etwas geschwinder | Quite fast If only I had a thousand arms to move! If I could loudly drive the wheels! If I could blow Through all the groves! If I could turn All the stones! So that the beautiful Millermaid Would notice my faithful thoughts! Ah, why is my arm so weak? What I lift, what I carry, What I cut, what I beat, Every lad does it just as well as I do. And there I sit in the great gathering, In the quiet, cool hour of rest, And the master speaks to us all: "Your work has pleased me;" And the lovely maiden says "Good night to everyone." Somewhat faster |
Langsam Ich frage keine Blume, Ich frage keinen Stern, Sie können mir alle nicht sagen, Was ich erführ so gern.
Ich bin ja auch kein Gärtner, Die Sterne stehn zu hoch; Mein Bächlein will ich fragen, Ob mich mein Herz belog.
Sehr langsam O Bächlein meiner Liebe, Wie bist du heut' so stumm? Will ja nur eines wissen, Ein Wörtchen um und um.
Ja, heißt das eine Wörtchen, Das andre heißet Nein, Die beiden Wörtchen schließen Die ganze Welt mir ein.
O Bächlein meiner Liebe, Was bist du wunderlich! Will's ja nicht weiter sagen, Sag', Bächlein, liebt sie mich? | Slow I ask no flower, I ask no star; None of them can tell me, What I so eagerly want to know.
I am surely not a gardener, The stars stand too high; My brooklet will I ask, Whether my heart has lied to me.
Very slow O brooklet of my love, Why are you so quiet today? I want to know just one thing - One little word again and again.
The one little word is "Yes"; The other is "No", Both these little words Make up the entire world to me.
O brooklet of my love, Why are you so strange? I'll surely not repeat it; Tell me, o brooklet, does she love me? |
Müller follows with another poem, Das Mühlenleben (Life at the Mill) (click on the link and page down several pages to find a text and translation), which takes ten stanzas to describe the miller-maid's role in the running of the mill. Schubert omitted this poem completely from his song cycle. |
Etwas geschwind (in einer autographen Kopie: Lebhaft) Ich schnitt' es gern in alle Rinden ein, Ich grüb' es gern in jeden Kieselstein, Ich möcht' es sä'n auf jedes frische Beet Mit Kressensamen, der es schnell verrät, Auf jeden weißen Zettel möcht' ich's schreiben: Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.
Ich möcht' mir ziehen einen jungen Star, Bis daß er spräch' die Worte rein und klar, Bis er sie spräch' mit meines Mundes Klang, Mit meines Herzens vollem, heißem Drang; Dann säng' er hell durch ihre Fensterscheiben: Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.
Den Morgenwinden möcht' ich's hauchen ein, Ich möcht' es säuseln durch den regen Hain; Oh, leuchtet' es aus jedem Blumenstern! Trüg' es der Duft zu ihr von nah und fern! Ihr Wogen, könnt' ihr nichts als Räder treiben? Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.
Ich meint', es müßt' in meinen Augen stehn, Auf meinen Wangen müßt' man's brennen sehn, Zu lesen wär's auf meinem stummen Mund, Ein jeder Atemzug gäb's laut ihr kund, Und sie merkt nichts von all' dem bangen Treiben: Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben! | Somewhat fast (in one autograph copy: Lively) I would carve it fondly in the bark of trees, I would chisel it eagerly into each pebble, I would like to sow it upon each fresh flower-bed With water-cress seeds, which it would quickly disclose; Upon each white piece of paper would I write: Yours is my heart and so shall it remain forever.
I would like to raise a young starling, Until he speaks to me in words pure and clear, Until he speaks to me with my mouth's sound, With my heart's full, warm urge; Then he would sing brightly through her windowpanes: Yours is my heart and so shall it remain forever!
I would like to breathe it into the morning breezes, I would like to whisper it through the active grove; Oh, if only it would shine from each flower-star! Would it only carry the scent to her from near and far! You waves, could you nothing but wheels drive? Yours is my heart, and so shall it remain forever.
I thought, it must be visible in my eyes, On my cheeks it must be seen that it burns; It must be readable on my mute lips, Every breath would make it loudly known to her, And yet she notices nothing of all my yearning feelings. Yours is my heart, and so shall it remain forever. |
Mäßig Guten Morgen, schöne Müllerin! Wo steckst du gleich das Köpfchen hin, Als wär' dir was geschehen? Verdrießt dich denn mein Gruß so schwer? Verstört dich denn mein Blick so sehr? So muß ich wieder gehen.
O laß mich nur von ferne stehn, Nach deinem lieben Fenster sehn, Von ferne, ganz von ferne! Du blondes Köpfchen, komm hervor! Hervor aus eurem runden Tor, Ihr blauen Morgensterne!
Ihr schlummertrunknen Äugelein, Ihr taubetrübten Blümelein, Was scheuet ihr die Sonne? Hat es die Nacht so gut gemeint, Daß ihr euch schließt und bückt und weint Nach ihrer stillen Wonne?
Nun schüttelt ab der Träume Flor Und hebt euch frisch und frei empor In Gottes hellen Morgen! Die Lerche wirbelt in der Luft, Und aus dem tiefen Herzen ruft Die Liebe Leid und Sorgen. | Moderate Good morning, beautiful millermaid! Why do you so promptly turn your little head, As if something has happened to you? Do you dislike my greetings so profoundly? Does my glance disturb you so much? Then I must go on again.
O let me only stand from afar, Watching your dear window, From afar, from quite far away! Your blonde little head, come out! Come out from your round gate, You blue morning stars!
You slumber-drunk little eyes, You flowers, troubled with dew, Why do you shy from the sun? Has night been so good to you That you close and bow and weep for her quiet joy?
Now shake off the gauze of dreams And rise, fresh and free in God's bright morning! The lark warbles in the sky; And from the heart's depths, Love calls away suffering and worries. |
Mäßig Am Bach viel kleine Blumen stehn, Aus hellen blauen Augen sehn; Der Bach, der ist des Müllers Freund, Und hellblau Liebchens Auge scheint, Drum sind es meine Blumen.
Dicht unter ihrem Fensterlein, Da will ich pflanzen die Blumen ein, Da ruft ihr zu, wenn alles schweigt, Wenn sich ihr Haupt zum Schlummer neigt, Ihr wißt ja, was ich meine.
Und wenn sie tät die Äuglein zu Und schläft in süßer, süßer Ruh', Dann lispelt als ein Traumgesicht Ihr zu: Vergiß, vergiß mein nicht! Das ist es, was ich meine.
Und schließt sie früh die Laden auf, Dann schaut mit Liebesblick hinauf: Der Tau in euren Äugelein, Das sollen meine Tränen sein, Die will ich auf euch weinen. | Moderate By the brook, many small flowers stand; Out of bright blue eyes they look; The brook - it is the miller's friend, - And light blue shine my darling's eyes; therefore, these are my flowers.
Right under her little window, There will I plant these flowers, There will you call to her when everything is quiet, When her head leans to slumber, You know what I intend you to say!
And when she closes her little eyes, And sleeps in sweet sweet rest, Then whisper, like a dreamy vision: "Forget, forget me not!" That is what I mean. And early in the morning, when she opens the shutters up, then look up with a loving gaze: The dew in your little eyes shall be my tears, which I will shed upon you. |
Ziemlich langsam Wir saßen so traulich beisammen Im kühlen Erlendach, Wir schauten so traulich zusammen Hinab in den rieselnden Bach.
Der Mond war auch gekommen, Die Sternlein hinterdrein, Und schauten so traulich zusammen In den silbernen Spiegel hinein.
Ich sah nach keinem Monde, Nach keinem Sternenschein, Ich schaute nach ihrem Bilde, Nach ihren Augen allein.
Und sahe sie nicken und blicken Herauf aus dem seligen Bach, Die Blümlein am Ufer, die blauen, Sie nickten und blickten ihr nach.
Und in den Bach versunken Der ganze Himmel schien Und wollte mich mit hinunter In seine Tiefe ziehn.
Und über den Wolken und Sternen, Da rieselte munter der Bach Und rief mit Singen und Klingen: Geselle, Geselle, mir nach!
Da gingen die Augen mir über, Da ward es im Spiegel so kraus; Sie sprach: Es kommt ein Regen, Ade, ich geh' nach Haus. | Quite slow We sat so comfortably together Under the cool roof of alders, We gazed so quietly together Down into the murmuring brook.
The moon was already out, The stars after her, And we gazed so quietly together In the silver mirror there.
I sought to see no moon, Nor the star's shine; I looked only at her image, At her eyes alone.
And I saw her reflection nod and gaze Up from the blissful brook, The flowerlets on the bank, the blue ones, They nodded and gazed right back.
And into the brook seemed sunken The entire heavens; And seemed to want to pull me under Into its depths as well.
And over the clouds and stars, There murmured the brook And called with singing and ringing: Fellow, follow me!
Then my eyes filled with tears, And made the mirror ripple: She spoke: "The rain comes, Farewell, I am going home." |
Mäßig geschwind Bächlein, laß dein Rauschen sein! Räder, stellt euer Brausen ein! All' ihr muntern Waldvögelein, Groß und klein, Endet eure Melodein! Durch den Hain Aus und ein Schalle heut' ein Reim allein: Die geliebte Müllerin ist mein! Mein! Frühling, sind das alle deine Blümelein? Sonne, hast du keinen hellern Schein? Ach, so muß ich ganz allein Mit dem seligen Worte mein Unverstanden in der weiten Schöpfung sein! | Moderately fast Little brook, let your gushing be! Wheels, cease your roaring! All you merry woodbirds, Large and small, End your melodies! Through the grove, Out and in, Let only one song be heard today: The beloved millermaid is mine! Mine! Spring, are all of those your flowers? Sun, have you no brighter shine? Ah, so I must be all alone With my blissful word, incomprehensible to all of Creation! |
Ziemlich geschwind Meine Laute hab' ich gehängt an die Wand, Hab' sie umschlungen mit einem grünen Band - Ich kann nicht mehr singen, mein Herz ist zu voll, Weiß nicht, wie ich's in Reime zwingen soll. Meiner Sehnsucht allerheißesten Schmerz Durft' ich aushauchen in Liederscherz, Und wie ich klagte so süß und fein, Glaubt' ich doch, mein Leiden wär' nicht klein. Ei, wie groß ist wohl meines Glückes Last, Daß kein Klang auf Erden es in sich faßt?
Nun, liebe Laute, ruh' an dem Nagel hier! Und weht ein Lüftchen über die Saiten dir, Und streift eine Biene mit ihren Flügeln dich, Da wird mir so bange, und es durchschauert mich. Warum ließ ich das Band auch hängen so lang? Oft fliegt's um die Saiten mit seufzendem Klang. Ist es der Nachklang meiner Liebespein? Soll es das Vorspiel neuer Lieder sein? | Quite fast My lute I've hung upon the wall, I've tied it there with a green band; I can sing no more, my heart is too full. I know not how to compel the rhymes, The hot pain of my yearning I once could exhale in jesting songs; And when I complained, so sweet and fine, I believed my sorrows weren't small. Ah, but how great is my joy's weight, That no sound on earth can hold it?
Now, dear lute, rest on this nail here! And if a breeze flutters over your strings, And if a bee grazes you with its wings, It makes me anxious and I shudder through and through. Oh, why have I left that ribbon hanging there so long? Often it stirs the strings with a sighing sound. Is it the echo of my lovelorn pining? Shall it be the prologue to new songs? |
Mäßig »Schad' um das schöne grüne Band, Daß es verbleicht hier an der Wand, Ich hab' das Grün so gern!« So sprachst du, Liebchen, heut zu mir; Gleich knüpf' ich's ab und send' es dir: Nun hab' das Grüne gern!
Ist auch dein ganzer Liebster weiß, Soll Grün doch haben seinen Preis, Und ich auch hab' es gern. Weil unsre Lieb' ist immergrün, Weil grün der Hoffnung Fernen blühn, Drum haben wir es gern.
Nun schlinge in die Locken dein Das grüne Band gefällig ein, Du hast ja's Grün so gern. Dann weiß ich, wo die Hoffnung wohnt, Dann weiß ich, wo die Liebe thront, Dann hab' ich's Grün erst gern. | Moderate "It's a pity for that pretty green ribbon, That it fades here on the wall; I like Green so very much!" So you said, sweetheart, today to me; I shall untie it and send it to you: Now be fond of Green!
Even though your lover is white (with flour), Green shall still have its praise; And I also like green. Because our love is evergreen, Because Hope's far reaches bloom green, We are both fond of green.
Now pleasantly entwine in your locks This green ribbon; You are so fond of green. Then I will know where Hope dwells, Then I will know where Love is enthroned, Then I will be really fond of green. |
Geschwind Was sucht denn der Jäger am Mühlbach hier? Bleib', trotziger Jäger, in deinem Revier! Hier gibt es kein Wild zu jagen für dich, Hier wohnt nur ein Rehlein, ein zahmes, für mich, Und willst du das zärtliche Rehlein sehn, So laß deine Büchsen im Walde stehn, Und laß deine kläffenden Hunde zu Haus, Und laß auf dem Horne den Saus und Braus, Und schere vom Kinne das struppige Haar, Sonst scheut sich im Garten das Rehlein fürwahr.
Doch besser, du bliebest im Walde dazu, Und ließest die Mühlen und Müller in Ruh. Was taugen die Fischlein im grünen Gezweig? Was will den das Eichhorn im bläulichen Teich? Drum bleibe, du trotziger Jäger, im Hain, Und laß mich mit meinen drei Rädern allein; Und willst meinem Schätzchen dich machen beliebt, So wisse, mein Freund, was ihr Herzchen betrübt: Die Eber, die kommen zur Nacht aus dem Hain Und brechen in ihren Kohlgarten ein Und treten und wühlen herum in dem Feld: Die Eber, die schieß, du Jägerheld! | Quick What, then, does the hunter seek at the mill-brook here? Remain, presumptuous hunter, in your own hunting-grounds! Here there is no game for you to hunt; Here dwells only a little doe, a tame one, for me. And if you wish to see the tender doe, Then leave your guns in the woods, And leave your barking dogs at home, And stop the horn from blowing and hooting, And clip from your chin your shaggy hair; Otherwise the doe will hide itself away in the garden.
Or better yet, remain in the forest And leave the mills and the miller in peace! What use are fishes in green branches? What would the squirrel want in a blue pond? Therefore stay, presumptuous hunter, in the meadow, And leave me with my three wheels alone! And if you would like to make yourself liked by my sweetheart, Then know, friend, what troubles her heart: The boars, they come at night from the grove And break into her cabbage-garden And tread and wallow around in the field. The boars - shoot them, you hunter-hero. |
Geschwind (im Autograph keine Tempobezeichnung) Wohin so schnell, so kraus und wild, mein lieber Bach? Eilst du voll Zorn dem frechen Bruder Jäger nach? Kehr' um, kehr' um, und schilt erst deine Müllerin Für ihren leichten, losen, kleinen Flattersinn. Sahst du sie gestern abend nicht am Tore stehn, Mit langem Halse nach der großen Straße sehn? Wenn vom den Fang der Jäger lustig zieht nach Haus, Da steckt kein sittsam Kind den Kopf zum Fenster 'naus. Geh', Bächlein, hin und sag ihr das; doch sag ihr nicht, Hörst du, kein Wort von meinem traurigen Gesicht. Sag' ihr: Er schnitzt bei mir sich eine Pfeif' aus Rohr Und bläst den Kindern schöne Tänz' und Lieder vor. | Quick (in the Autograph, no tempo indication) To where are you going so quickly, so ruffled and wild, my dear brook? Do you hurry full of anger for the arrogant hunter? Turn around and scold first your millermaid, For her light, loose, little flirtatious mind, Didn't you see her standing at the gate last night, Craning her neck toward the large street? When from the catch, the hunter returns gaily home, Then no decent girl sticks her head out the window. Go, brooklet, and tell her that; but tell her not, Do you hear? Tell her no word of my sad face. Tell her: he is carving a pipe out of a reed And is playing pretty dances and songs for the children. |
Müller follows with another poem, Erster Schmerz, letzter Scherz (First Pain, Last Joy) (click on the link and page down several pages to find a text and translation), which describes the hapless miller's bitterness over his perceived betrayal in ten stanzas recalling elements of the preceding poems. Schubert omitted this poem completely from his song cycle. |
Etwas langsam In Grün will ich mich kleiden, In grüne Tränenweiden: Mein Schatz hat's Grün so gern. Will suchen einen Zypressenhain, Eine Heide von grünem Rosmarein: Mein Schatz hat's Grün so gern.
Wohlauf zum fröhlichen Jagen! Wohlauf durch Heid' und Hagen! Mein Schatz hat's Jagen so gern. Das Wild, das ich jage, das ist der Tod; Die Heide, die heiß' ich die Liebesnot: Mein Schatz hat's Jagen so gern.
Grabt mir ein Grab im Wasen, Deckt mich mit grünem Rasen: Mein Schatz hat's Grün so gern. Kein Kreuzlein schwarz, kein Blümlein bunt, Grün, Alles grün so rings und rund! Mein Schatz hat's Grün so gern. | A little slow In green will I dress myself, In green weeping willows; My sweetheart is so fond of green. I'll look for a thicket of cypresses, A hedge of green rosemary; My sweetheart is so fond of green.
Away to the joyous hunt! Away through heath and hedge! My sweetheart is so fond of hunting. The beast that I hunt is Death; The heath is what I call the grief of love. My sweetheart is so fond of green.
Dig me a grave in the turf, Cover me with green grass: My sweetheart is so fond of green. No black cross, no colorful flowers, Green, everything green all around! My sweetheart is so fond of green. |
Ziemlich geschwind Ich möchte ziehn in die Welt hinaus, Hinaus in die weite Welt; Wenn's nur so grün, so grün nicht wär Da draußen in Wald und Feld!
Ich möchte die grünen Blätter all Pflücken von jedem Zweig, Ich möchte die grünen Gräser all Weinen ganz totenbleich.
Ach Grün, du böse Farbe du, Was siehst mich immer an, So stolz, so keck, so schadenfroh, Mich armen weißen Mann?
Ich möchte liegen vor ihrer Tür Im Sturm und Regen und Schnee. Und singen ganz leise bei Tag und Nacht Das eine Wörtchen: Ade!
Horch, wenn im Wald ein Jagdhorn schallt, Da klingt ihr Fensterlein, Und schaut sie auch nach mir nicht aus, Darf ich doch schauen hinein.
O binde von der Stirn dir ab Das grüne, grüne Band; Ade, ade! Und reiche mir Zum Abschied deine Hand! | Quite fast I'd like to go out into the world, Out into the wide world; If only it weren't so green, so green, Out there in the forest and field!
I would like to pluck all the green leaves From every branch, I would like to weep on all the grass Until it is deathly pale.
Ah, Green, you hateful color, you, Why do you always look at me, So proud, so bold, so gloating, And me only a poor, flour-covered man?
I would like to lay in front of her door, In the storm and rain and snow. And sing so softly by day and by night One little word: farewell!
Hark, when in the forest a hunter's horn sounds - Her window clicks! And she looks out, but not for me; Yet I can certainly look in.
O do unwind from your brow That green, green ribbon; Farewell, farewell! And give me Your hand in parting! |
Müller follows with another poem, Blümlein Vergißmein (Little Forget-me Flower) (click on the link and page down several pages to find a text and translation), an eight-stanza description of the miller feeling abandoned and betrayed. Even flowers mock him, after he hoped that they would bring his message of love to the miller-maid. Schubert omitted this poem completely from his song cycle. |
Ziemlich langsam Ihr Blümlein alle, Die sie mir gab, Euch soll man legen Mit mir in's Grab.
Wie seht ihr alle Mich an so weh, Als ob ihr wüßtet, Wie mir gescheh'?
Ihr Blümlein alle, Wie welk, wie blaß? Ihr Blümlein alle, Wovon so naß?
Ach, Tränen machen Nicht maiengrün, Machen tote Liebe Nicht wieder blühn.
Und Lenz wird kommen, Und Winter wird gehn, Und Blümlein werden Im Grase stehn.
Und Blümlein liegen In meinem Grab, Die Blümlein alle, Die sie mir gab.
Und wenn sie wandelt Am Hügel vorbei Und denkt im Herzen: Der meint' es treu!
Dann, Blümlein alle, Heraus, heraus! Der Mai ist kommen, Der Winter ist aus. | Quite slow All you little flowers, That she gave me, You shall lie With me in my grave.
Why do you all look At me so sadly, As if you had known What would happen to me?
You little flowers all, How wilted, how pale! You little flowers all, Why so moist?
Ah, tears will not make the green of May, Will not make dead love bloom again.
And Spring will come, And Winter will go, And flowers will grow in the grass.
And flowers will lie in my grave, all the flowers That she gave me.
And when she wanders Past the hill And thinks in her heart: His feelings were true!
Then, all you little flowers, Come out, come out, May has come, Winter is over. |
Mäßig Der Müller: Wo ein treues Herze In Liebe vergeht, Da welken die Lilien Auf jedem Beet; Da muß in die Wolken Der Vollmond gehn, Damit seine Tränen Die Menschen nicht sehn; Da halten die Englein Die Augen sich zu Und schluchzen und singen Die Seele zur Ruh'. Der Bach: Und wenn sich die Liebe Dem Schmerz entringt, Ein Sternlein, ein neues, Am Himmel erblinkt; Da springen drei Rosen, Halb rot und halb weiß, Die welken nicht wieder, Aus Dornenreis. Und die Engelein schneiden Die Flügel sich ab Und gehn alle Morgen Zur Erde herab. Der Müller: Ach Bächlein, liebes Bächlein, Du meinst es so gut: Ach Bächlein, aber weißt du, Wie Liebe tut? Ach unten, da unten Die kühle Ruh'! Ach Bächlein, liebes Bächlein, So singe nur zu. | Moderate The Miller: Where a true heart Wastes away in love, There wilt the lilies In every bed; Then into the clouds must The full moon go, So that her tears Men do not see; Then angels shut their eyes And sob and sing to rest the soul. The Brook: And when Love conquers pain, a little star, a new one, shines in Heaven; three roses, half red and half white, which never wilt, spring up on thorny stalks. And the angels cut their wings right off and go every morning down to Earth. The Miller: Ah, brooklet, dear brook, You mean it so well, Ah, brooklet, but do you know, What love does? Ah, under, yes under, is cool rest! Ah, brooklet, dear brook, please just sing on. |
Mäßig Gute Ruh', gute Ruh'! Tu' die Augen zu! Wandrer, du müder, du bist zu Haus. Die Treu' ist hier, Sollst liegen bei mir, Bis das Meer will trinken die Bächlein aus. Will betten dich kühl Auf weichen Pfühl In dem blauen kristallenen Kämmerlein. Heran, heran, Was wiegen kann, Woget und wieget den Knaben mir ein! Wenn ein Jagdhorn schallt Aus dem grünen Wald, Will ich sausen und brausen wohl um dich her. Blickt nicht herein, Blaue Blümelein! Ihr macht meinem Schläfer die Träume so schwer. Hinweg, hinweg Von dem Mühlensteg, Böses Mägdelein, daß ihn dein Schatten nicht weckt! Wirf mir herein Dein Tüchlein fein, Daß ich die Augen ihm halte bedeckt! Gute Nacht, gute Nacht! Bis alles wacht, Schlaf' aus deine Freude, schlaf' aus dein Leid! Der Vollmond steigt, Der Nebel weicht, Und der Himmel da droben, wie ist er so weit! | Moderate Good rest, good rest, Close your eyes! Wanderer, tired one, you are home. Fidelity is here, You shall lie by me, Until the sea drinks the brooklet dry.
I will bed you cool On a soft pillow, In the blue crystal room, Come, come, Whatever can lull, rock and lap my boy to sleep!
When a hunting-horn sounds From the green forest, I will roar and rush around you. Don't look in, Blue flowerets! You make my sleeper's dreams so troubled!
Away, away From the mill-path, hateful girl, that your shadow might not wake him. Throw in to me Your fine handkerchief, That I may cover his eyes with it!
Good night, good night, Until all awake, Sleep out your joy, sleep out your pain! The full moon climbs, The mist fades away, and the heavens above, how wide they are! |